Jan 04 2021

Pimcore: Die All-in-One-Lösung für modernes Datenmanagement

Seit Veröffentlichung der allerersten Beta-Version Anfang 2010 wurde die Open Source Software-Plattform Pimcore mit zahlreichen Preisen für Datenmanagementsysteme ausgezeichnet. Heute wird das österreichische System gern in einem Atemzug mit Content Management Systemen (CMS) wie WordPress oder TYPO3 genannt. Was, wenn wir es genau nehmen, aber nicht ganz korrekt ist. Denn auch wenn Pimcore besonders für diese Funktion bekannt ist: Es handelt sich nicht um ein CMS. Zumindest nicht nur. Tatsächlich bezeichnet Pimcore eine Software-Plattform, die fünf verschiedene Module umfasst – darunter auch ein CMS-Modul, das bei Website-Betreibern rund um den Globus hoch im Kurs steht.

Das ist aber längst nicht alles: Pimcore kann weitaus mehr.

Was ist Pimcore?

Die Software-Plattform Pimcore bietet fünf Module mit jeweils unterschiedlichen Funktionen an – was Software-Lösungen aus einer Hand ermöglicht. Dabei sind die Pimcore-Module jedoch nicht aneinander gebunden. So können User genau das aktivieren und nutzen, was sie gerade benötigen. Sollte ein Projekt wachsen, besteht jederzeit die Möglichkeit, die übrigen Module zuzuschalten – lizenzfrei und kostenlos. Das macht Pimcore zu einem besonders zukunftssicheren System, das auch mit kleinem Budget die Prozessoptimierung im Betrieb der unternehmenseigenen Webpräsenz ermöglicht und sich zugleich flexibel an alle Veränderungen in Produktpalette, Unternehmensstrukturen oder Medienstrategie anpasst.

Was leisten die einzelnen Pimcore-Module?

Für die meisten Unternehmen sind zunächst das Pimcore CMS sowie die PIM- und DAM-Datenverwaltung die bedeutendsten Module, da sie den Schritt in die Digitalisierung mit minimalem Zeit-, Personal- und Kostenaufwand ermöglichen. Bei Bedarf können außerdem ein E-Commerce-Framework sowie ein Modul für Customer Experience Management bzw. für das Management der Kundenstammdaten hinzugefügt werden.

Pimcore PIM: Product Information Management

Das PIM-Modul ist Namensgeber der gesamten Software-Plattform Pimcore. PIM steht für Product Information Management und bezeichnet ein System für das Management von Produktinformationen, wie wir sie vor allem aus Online-Shops kennen. Je größer das Angebots des Online-Shops, desto umfangreicher wird auch seine Datenbank. Um diese wachsenden Datenmengen zu verwalten, wurde Pimcore ursprünglich geschaffen.

Pflegen wir die Produktinformationen direkt in die Datenbank eines Online-Shops ein, sehen wir uns schnell mit einem großen Nachteil konfrontiert: Dann nämlich, wenn wir ein- und dieselben Daten in verschiedenen Anwendungen nutzen könnten. Nehmen wir einmal an, wir benötigen dieselben Produktinformationen sowohl im Online-Shop als auch für einen virtuellen Katalog, den wir über eine App gestalten. Pflegen wir die Daten direkt in den Online-Shop ein, endet das in den meisten Fällen mit doppelter Datenbankpflege: Oftmals können kommerzielle Anwendungen nicht so miteinander verbunden werden, dass sie interne Datenbanken teilen können.

Um nicht mühsam mehrere Datenbanken mit den exakt gleichen Daten bestücken zu müssen, nutzen daher immer mehr Unternehmen ein PIM-System für die Erstellung einer medienneutralen Datenbank. Diese kann über Schnittstellen mit unterschiedlichsten Web-Anwendungen verbunden werden – mit dem Online-Shop ebenso wie mit der App, und vielleicht auch gleich noch mit der Firmenwebsite. Eine solche zentrale Datenbank für unterschiedliche Web-Anwendungen verringert nicht nur den Aufwand in der Datenpflege, sondern auch die Fehlerquote beim Austausch veralteter Produktdaten maßgeblich.

Pimcore DAM: Digital Asset Management

Auch das Pimcore DAM-Modul ermöglicht das Anlegen umfassender Datenbanken – dieses Mal für die sogenannten „Assets“. Unter dem Begriff „Assets“ versammelt Pimcore (ähnlich wie übrigens auch die Responsiven Suchanzeigen von Google) Mediendateien, die für die Anzeige auf Webpräsenzen in einer Datenbank gesammelt werden. Von Logos und Fotos, Grafiken und Videos bis hin zu pdf-Dateien o.Ä. können wir die unterschiedlichen Medien im Pimcore DAM-System nicht nur archivieren, sondern auch mit passenden Metadaten versehen – für leichte Auffindbarkeit innerhalb der Datenbank ebenso wie für Onsite-SEO.

Während das Pimcore PIM-Modul jedoch ausschließlich Daten zu Produkten sammelt, können in einer DAM-Datenbank auch Mediendateien archiviert werden, die sich keinem spezifischen Produkt zuordnen lassen, etwa Firmenlogos, PR-Texte oder Vlogs. Das Pimcore DAM-Modul legt daher eine untergeordnete Datenbank an, auf die alle anderen Pimcore-Module sowie verknüpfte Anwendungen von Drittanbietern zugreifen können. So kann die „About“-Seite auf der Unternehmenshomepage das Image-Video aus der Datenbank einbinden, während die Service-Seite im Online-Shop kostenlose Gebrauchsanleitungen zum Download bereitstellt.

Pimcore CMS: Content Management System

Um die Daten aus PIM und DAM auf Websites, in Online-Shops, Social Media und Apps zu veröffentlichen, ist wiederum ein Content Management System (CMS) notwendig: Es dient dazu, Web-Content zu erstellen, zu veröffentlichen und zu verwalten. Zu den derzeit beliebtesten CMS zählen neben dem Pimcore CMS-Modul vor allem Systeme wie WordPress oder TYPO3, Joomla und Contao.

Auch das Pimcore CMS-Modul ist darauf ausgerichtet, den Arbeitsaufwand seiner User zu minimieren: Es verfügt über eine Multi-Channel-Publikationsfunktion, die es ermöglicht, Inhalte nicht nur auf Websites und in Online-Shops zu veröffentlichen, sondern Online-Marketing und Public Relations ganzheitlich aus einer Quelle zu speisen. User können Pimcore auch nutzen, um Social Media Posts zu erstellen oder Newsletter zu versenden – und das ganz ohne Plug-In und zusätzliche Software, direkt aus dem Pimcore CMS heraus.

Weitere Module: E-Commerce und Customer Experience Management

Der „harte Kern“ von Pimcore besteht aus CMS, PIM und DAM. Diese werden allerdings durch zwei weitere – wenn auch etwas weniger verbreitete – Module ergänzt. So verfügt Pimcore neben einer Kundendatenplattform (CDP), die Kundenstammdaten aus unterschiedlichen Web-Anwendungen zusammenführt und so optimalen Überblick über alle Kundenaktivitäten ermöglicht, auch über ein eigenes E-Commerce-Framework.

Allerdings handelt es sich bei letzterem nicht um ein einsatzbereites Shop-System: Das Framwork enthält lediglich einen Entwurf für eine Store-Front, der individuell mit den vielen zur Verfügung stehenden Bausteinen zu einem funktionsfähigen Online-Shop für den B2B- oder B2C-Bereich ausgestaltet werden will. Für angehende Online-Shop-Betreiber eignet sich das E-Commerce-Framework daher nur, wenn ihnen bei der Einrichtung ein erfahrener Programmierer zur Seite steht.

Was sind die Vorteile von Pimcore?

Pimcore trägt nicht nur dazu bei, die Kosten für den laufenden Betrieb zu senken: Es ist auch in der Einrichtung besonders kostengünstig. Die Software selbst ist kostenfrei und stellt außer einem kompatiblen HTTP-Server und einer SQL-Datenbank keine Anforderungen. Das bedeutet, dass das Geld, das andernfalls in lizensierte Software und deren Einrichtung investiert werden müsste, für das verwendet werden kann, was es auf direktem Wege Mehrwert für das Unternehmen bringt: Erstellen und Verwalten von hochwertigem Content.

Für den Einsatz von Pimcore spricht allerdings weitaus mehr als nur die potentielle Kostenersparnis: Auch die Bedienoberfläche und die flexible Anpassung an alle Bedürfnisse moderner Unternehmensentwicklung zählen zu den Argumenten, die bereits mehr als 800.000 Unternehmen auf der ganzen Welt überzeugt haben.

Intuitive Bedienung

Die Bedienoberfläche von Pimcore ist so intuitiv gestaltet, dass kein IT-Fachmann notwendig ist, um PIM und DAM zu pflegen oder über das CMS Websites zu gestalten. Das bedeutet, dass unterschiedliche Abteilungen und Spezialisten innerhalb eines Unternehmens Contentproduktion, Produktdatenpflege usw. übernehmen können. Ein weiteres großes Plus: Die Benutzeroberfläche von Pimcore kann in 20 verschiedenen Sprachen angezeigt werden. Das erleichtert insbesondere in internationalen Teams die Gestaltung gemeinsamer Workflows in der Betreuung von Websites und Online-Shops.

Maximale Flexibilität

Pimcore kann von Shop-Software bis hin zu Apps für mobile Endgeräte mit einer Vielzahl von Anwendungen von Drittanbietern verknüpft werden. So können insbesondere die Datenbanken parallel mit unterschiedlichsten Anwendungen verknüpft werden – ganz ohne Mehraufwand in der Datenpflege. Gleichzeitig bedeutet diese Flexibilität aber auch, dass die vollständige Umstellung auf Pimcore schrittweise erfolgen kann: Bestehende Software kann zunächst weitergenutzt werden, während im Hintergrund PIM- und DAM-Datenbanken eingerichtet werden. Sobald die kommerzielle Software für den Online-Shop das nächste große Update erfordert oder die Website ohnehin überarbeitet werden muss, ist so eine sanfte Umstellung auf das Pimcore CMS und auch auf einen Pimcore-Online-Shop möglich.

Pimcore vs. TYPO3

Zu den derzeit beliebtesten CMS für komplexe Web-Projekte zählt neben Pimcore auch TYPO3. Welches CMS sich am besten für welches Projekt eignet, hängt dabei allerdings weniger von der Zielsetzung als von den Vorkenntnissen der User ab. In ihrer Grundstruktur ähneln sich Pimcore und TYPO3 zunächst stark: Beide sind PHP-basiert und können durch Extensions bzw. Plug-ins individuell an die Anforderungen einer Website angepasst werden. Außerdem eignen sich beide Systeme für einen schnellen, intuitiven Start in ein neues Projekt.

Erfahrenen Webentwicklern eröffnet Pimcore jedoch größeren Gestaltungsfreiraum sowie die Möglichkeit, eine schnelle Installation durchzuführen und die an Anfänger gerichteten unterstützenden Fragen des Installers zu deaktivieren. So können Fortgeschrittene und Profis innerhalb kürzester Zeit das CMS aufsetzen, während TYPO3 alle User durch denselben Setup-Prozess führt. Hinzu kommt, dass TYPO3 seine eigene Programmiersprache verwendet: Fluid. Diese verlangt auch professionellen Webentwicklern eine gewisse Einarbeitungszeit ab, während Pimcore eine Mischung aus Twig, PHP und HTML verwendet.